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Die Goldrute

Die Echte Goldrute (Solidago virgaurea) sowie die anderen beiden Arten (Solidago canadensis und gigantea) werden seit langem in der Pflanzenheilkunde genutzt. Als Anwendungsgebiete wurden von der Kommission E Nieren-, Blasen- und Harnleiden anerkannt. Ihre Wirkung  ist harntreibend, blutreinigend, entzündungshemmend und schmerzstillend. Oftmals werden ihre Inhaltsstoffe mit anderen pflanzlichen Mitteln gemischt, um eine umfassendere Wirkung zu erzielen. So beispielsweise bei der Behandlung von Gelenkschmerzen, bei der auch Inhaltsstoffe der Pappel und Esche zum Einsatz kommen. Im Handel werden Präparate als Tinkturen oder Flüssigextrakte angeboten.

Für die Anwendungsgebiete Entzündungen der Harnwege und Durchspülungstherapie ist die Goldrute allgemein anerkannt, weitere Versuche weisen auf eine entzündungshemmende, schmerzlindernde und schwach krampflösende Wirkung hin. Allerdings fehlen bisher entsprechende klinische Studien am Menschen.

Die Mischung von Goldrute mit Pappel- und Eschenextrakt hingegen wurde in zahlreichen klinischen Studien getestet. Die Wirkung war signifikant und konnte den Verbrauch von Schmerzmitteln senken. Goldrute ist gut verträglich und hat kaum Nebenwirkungen.

Gesicherte Wirksamkeit

· Durchspülungstherapie bei Entzündungen im Bereich von Niere oder Base und der ableitenden Harnwege

· Harnsteine und Nierengrieß

Wirksamkeit laut Erfahrungsheilkunde

·  Entzündungen der Mund- und Rachenhöhle, Zahnfleischgeschwüre (gurgeln mit Tee)

·  Gicht

·  geschwollene Beine, Ödeme

·  Reizblase, vermehrter Harndrang, Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen

·  Rheuma und Gelenkschmerzen

Bisher keine Wirksamkeit, aber Potenzial  

·  chronische Ekzeme und Ausschläge ( Blutreinigungsmittel)

·  Hämorrhoiden (äußerlich )

·  Pilzinfektionen mit Candida (gurgeln, Brei aus Kraut auflegen)

·  Wunden, eiternde, Venenentzündung (Brei aus dem Kraut)

Die Inhaltsstoffe Leiocarposid, Saponine und Flavonoide haben eine harntreibende Wirkung Außerdem hat die Pflanze eine entzündungshemmende, schmerzstillende und schwach krampflösende Wirkung. Auch eine antioxidative Eigenschaft ist belegt und durch die phenolischen Inhaltsstoffe plausibel. Sie könnte die antientzündliche Wirkung unterstützen.

Man nimmt an, dass es zu einer Wechselwirkung der Flavonoide aus der Goldrute mit den Signalmolekülen der Entzündungskaskade kommt. Ebenso könnten die Saponine entzündungshemmend wirken. Daneben fand man im Laborversuch antibiotische Effekte. Experimentelle Versuche lassen vermuten, dass ein Extrakt aus der Goldrute auch gegen Krebszellen wirken könnte.

Da  die klinischen Untersuchungen am Menschen fehlen sind die  Ergebnisse daher noch nicht als gesichert anzusehen.

In Kombination mit der oft antibiotisch wirkenden Bärentraube ist sie hervorragend zur Behandlung von Nieren- und Blaseninfektionen sowie der Reizblase geeignet. Mit entwässernden Birkenblättern kombiniert setzt man sie zur Durchspülungstherapie bei Harnsteinen und Nierengries ein.

Goldrute wird auch wegen ihrer krampflindernden Eigenschaft in Hustenmittel gemischt.

Nebenwirkungen und Gegenanzeigen wurden zwar selten beobachtet, dennoch hat man  in einigen wenigen  Fällen Menschen mit Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden beobachtet und wer hier empfindlich reagiert oder allgemein eine Magen-Darm-Schwäche beklagt, sollte mit der Anwendung vorsichtig sein.

Bei Vorliegen einer Pollenallergie gegen Kreuzblütler sieht es dagegen gefährlicher aus. Es ist nicht auszuschließen, dass es zu allergischen Reaktionen in Form von Heuschnupfen mit entsprechenden Allergiebeschwerden und schweren Symptomen wie Atemnot aufgrund extremer Schleimhautschwellungen im Halsbereich kommen kann.

Auch bei einer bestehenden Niereninsuffizienz sollte auf die stark entwässernde Goldrute verzichtet werden. Insgesamt sollte der körpereigene Flüssigkeitshaushalt während der Anwendung von Solidago stets im Blick behalten werden. Ansonsten drohen ernste Störungen im Elektrolythaushalt sowie eine Dehydration durch anhaltenden Flüssigkeitsmangel.

Während der Anwendung der Goldrute also stets genug trinken und vor allem das Kraut nur über einen begrenzten Zeitraum zu sich nehmen.

 

Anwendungsbeispiele

 

Goldrutentinktur

Zur inneren und äußeren Anwendung, bei Harnwegs- oder Stoffwechselbeschwerden

zur Behandlung von Wunden und Verletzungen. Dabei wirkt der  Alkohol als zusätzliches Wunddesinfektionsmittel, welcher die ohnehin schon wundstillenden Eigenschaften von Solidago weiter unterstützt.

Ein Schraubglas voll Goldrutenkraut

1 Flasche Wodka

1 dunkle Flasche zur Lagerung

Das Schraubglas randvoll mit Goldrutenkraut füllen und dann mit Wodka auffüllen, sodass alle Kräuter bedeckt sind. Etwa 10 - 14 Tage auf eine sonnige Fensterbank stellen und reifen lassen. Danach die Kräuter abfiltern und die Tinktur in eine dunkle Flasche füllen. Kühl und dunkel lagern.

Bei Bedarf 3Teelöffel der Tinktur zur inneren Anwendung einnehmen (Vorsicht Alkohol enthalten!) oder die Tinktur wird zum Abtupfen und Reinigen von Wunden verwendet.

 

Goldrutenwein

nach Hildegard von Bingen, zur Reinigung und Anregung des Stoffwechsels

1 Schraubglas voll Goldrutenkraut

1 Flasche Weißwein

1 dunkle Flasche zum Lagern

Wie bei der Tinktur das Glas mit Goldrute bis zum Rand füllen und  mit dem Weißwein auffüllen bis alle Kräuter bedeckt sind. Dann verschließen und  den Weinansatz für etwa 2 - 3 Wochen an einem dunklen Ort reifen lassen, ehe im Anschluss die Kräuter aus dem Wein gefiltert werden. Zum  Lagern in eine dunkle Flasche umfüllen, und  dann kühl und dunkel (am besten im Kühlschrank) aufbewahren. Zur Entgiftung und Stimulation des Stoffwechsels können täglich 3 x 3  TL bzw. 3 x 3  Likörgläser des Goldrutenweins getrunken werden. Aufgrund des Alkohols ist der Wein selbstverständlich nicht für Kinder, Schwangere und andere Risikogruppen geeignet.

 

Goldruten Essig

Ein Glas ca. halb voll mit frischem Goldrutenkraut oder zu 1/3 mit getrockneter Goldrute füllen und mit möglichst naturbelassenem Apfelessig übergießen, verschließen und für 4-6 Wochen ziehen lassen. Regelmäßig schütteln, damit sich die Inhaltsstoffe besser lösen.

Bei Blasenentzündungen täglich 3 x 1 EL, aufgegossen mit Wasser auf ein Glas. Das kann das Ausspülen der Krankheitserreger bewirken und die Heilung unterstützen.

 

Blasentee mit Goldrute

25 g Echte Goldrute

25 g Birkenblätter

25 g Aronia

25 g Brennnesselblätter

25 g Heidelbeerblätter

2 TL für eine Tasse Nierentee, ca. 5 Minuten ziehen lassen und im Anschluss die Kräuter absieben. Von dem Tee sind täglich drei Tassen zu trinken, bis die Nierenbeschwerden abgeklungen sind.

 

immunstärkender Tee

3 TL frische Goldrutenblüten

1,5 TL frische Löwenzahnwurzel

1 TL Thymianblätter

Die Teekräuter für 3 Minuten in einem Liter Wasser aufkochen und den Sud anschließend ungefähr 10 Minuten lang ziehen lassen. Nach dem Absieben kann der Tee entweder warm oder kalt über den Tag verteilt genossen werden.

 

Rheumatee mit Goldrute

30 g Goldrute

30 g Stiefmütterchen

10 g Weidenrinde

1 TL Kräuter für eine Tasse Rheumatee  nehmen und für ca. 10 Minuten abgedeckt in kochendem Wasser ziehen lassen. 2 - 3 Tassen täglich sollten zeitnah eine Besserung der Beschwerden herbeiführen.

 

Goldrutentee bei Abszessen und Furunkeln

40 g Klettenwurzel

20 g Birkenblätter

20 g Goldrute

20 g Odermennig

20 g Wegwartenwurzeln

2 TL Kräuter mit 500 ml kochendem Wasser übergießen und den Absud etwa 10 Minuten lang ziehen lassen, bevor er abgeseiht  wird. Von dem Tee sollten täglich zwischen den Mahlzeiten 3 Tassen getrunken werden. Alternativ kann der ungesüßte Sud im abgekühlten Zustand auch für Waschungen oder Mundspülungen verwendet werden.

 

Goldrutentee zum Abnehmen

15 g Attich

15 g Blasentang

15 g Braunwurz

15 g Brunnenkresse

15 g Goldrute,

15 g Johanniskraut

15 g Rosmarin

15 g Sennesblätter

15 g Storchschnabel

1 EL für 1 Tasse  nehmen und mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und dann die Kräuter abseihen. Der Tee kann vor jeder Mahlzeit getrunken werden.

Wichtig: Um den Abnehmeffekt bestmöglich zu unterstützen ist es natürlich ratsam, auf Süßungsmittel wie Zucker zu verzichten.

 

Nachmachen und Anwendungen auf eigene Verantwortung. Bei starken Beschwerden bitte zum Arzt gehen.