· 

Brennnesselsamen

Brennnesselsamen – regionales Superfood

In der traditionellen Pflanzenheilkunde haben Brennnesselsamen verschiedene Einsatzgebiete wie z.B. als vitalisierendes, stärkendes Tonikum, zur Unterstützung während der Regeneration, als Mittel gegen Müdigkeit und Erschöpfung, als Hausmittel bei leichten Blasenentzündungen und Prostataerkrankungen, bei der Entgiftung und nicht zuletzt bei Rheuma, Gicht oder Arthritis.

Mittlerweile ist die Wirkung der Brennnesselpflanze umfassend medizinisch untersucht. Zu Brennnesselsamen im Speziellen gibt es dagegen nur wenige Untersuchungen. Das International Journal of Food Sciences and Nutrition hat 2013 eine Studie zur antibakteriellen Wirkung von Brennnesselsamen veröffentlicht. 

Brennnesselsamen enthalten Antioxidantien. Sie unterstützen den Körper so bei der Zellerneuerung und bekämpfen freie Radikale.

Ab Ende August beginnen Brennnesseln ihre Samen auszubilden. Im September und Oktober kann man dann ernten. Damit dies auch gelingt, hier einige Tipps dazu:

Grundsätzlich an einem sonnigen Tag mit der Ernte beginnen und dabei auf einen entsprechenden Schutz der Hände achten. Weiterhin braucht man eine Gartenschere und ein Baumwollbeutel.

Die Brennnessel ist eine zweihäusige Pflanze. Es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Für die Heilwirkung werden die weiblichen Samenstränge verwendet. Während die männlichen Samenstränge heller sind und eher waagrecht von der Pflanze abstehen, sind die weiblichen Samenstränge grün und dicht und hängen herab. Ausgereift verfärben sich die weiblichen Brennnesselsamen von grün zu braun, das spielt für die Wirkung jedoch keine Rolle. Die Samenstränge werden direkt am Ansatz geschnitten, der Beutel wird darunter gehalten und die Samen fallen direkt hinein.

Zu Hause werden die gesammelten Samen auf einem Stück Küchenkrepp ausgebreitet und je nach Temperatur ca. eine Woche getrocknet. Die getrockneten Samen vom Stiel abstreifen und in einem  Glas aufbewahren. An einem kühlen und dunklen Ort sind die Brennnesselsamen etwa ein Jahr haltbar.

Die frisch gesammelten Samen kann man zwar auch direkt  verzehren, allerdings sind auch sie von den feinen Nesselhärchen bedeckt, die auf den Blättern der Brennnessel sitzen. Diese Härchen können im Rachen zu einem unangenehmen Brennen führen. Um dies zu vermeiden, ist es besser die Samen getrocknet zu verwenden

Zudem sind die Samen auch eine kulinarische Bereicherung in Salaten, Suppen, Quark, Müsli, und, und , und...Sie schmecken angenehm nussig und enthalten neben wertvollen Aminosäuren auch essenzielle Linol- und alpha-Linolensäure, Vitamin E, Schleimstoffe und Carotinoide.

 

Hier einige Rezept- Ideen:

Brennnesselsamen-Pesto

2 Handvoll frische grüne Samen

1 Handvoll geriebene Mandeln

1 Knoblauchzehe (nach Geschmack mehr)

ein gutes Bio-Olivenöl

Zubereitung

Die Samen mit dem Knoblauch im Mörser oder der Küchenmaschine zerreiben. Gemahlene Mandeln zufügen und  mit dem Öl zu einem Pesto vermischen. Nach Belieben salzen. Das Pesto hält sich, mit Öl bedeckt,  mehrere Wochen im Kühlschrank. 

 

Brennnesselsamen-Salz

1 Handvoll reife Brennnesselsamen

1 Handvoll grobes Himalaya-Salz

Zubereitung

Teelöffelweise Samen mit Salz im Mörser zerreiben oder in die  Küchenmaschine geben.  In einem dunklen Glas aufbewahren. Schmeckt leicht nussig und passt hervorragend zu Salaten oder auf gedünstetes Gemüse.

 

Brot mit Brennnesselsamen

Die getrockneten Samen kann man wie Nüsse oder Samen verwenden. Einfach unter  den Teig mischen  für ein köstliches Nuss-Brot.

 

Energiebällchen mit Brennnesselsamen

Ergibt ca. 12 Stück

4 EL Brennnesselsamen

25 g Sonnenblumenkerne

50 g geriebene Mandeln

75 g getrocknete Datteln oder andere Trockenfrüchte

1 EL Mandelmus

Zubereitung

Die Hälfte der Samen bei mäßiger Hitze anrösten und abkühlen lassen.

Alle anderen Zutaten mit einem Pürierstab zu einer homogenen Masse verarbeiten.

Brennnesselsamen dazugeben, verkneten und zu kleinen Bällchen formen.

Zum Schluss mit den restlichen Brennnesselsamen panieren und bei Zimmertemperatur trocknen.